Forumtheater als Methode des Empowerments
Diese Theaterform geht zurück auf das vom brasilianischen Theatermacher Augusto Boal (1931-2009) in den 1950er Jahren entwickelte «Theater der Unterdrückten». Am Teatro de Arena in Sao Paolo schuf er ein neues Volkstheater-Konzept, das bald in ganz Lateinamerika von sich reden machte. In der von ihm gegründeten Theaterschule wurden in Kollektiv-
arbeit Theaterstücke geschrieben und geprobt, die sich an diejenigen richteten, die im Elend lebten. Boal spielte diese Stücke in den Dörfern, vor Analphabeten, in den Slums der Städte. Und er erfand neue Darstellungstechniken, die die Zuschauer aus ihrer passiven Rolle befreiten und sie selber zu Handelnden machten. Augusto Boal formulierte seine Idee des Forumtheaters mit folgendem Satz:
«Die Schauspieler präsentieren die Welt, so wie sie ist
und tun alles, damit sie so bleibt -
bis ein Zuschauer aufspringt und sie verändert,
in eine Welt, wie sie sein könnte.»